Die Geschichte der IBH 

 

1992

Ein kleiner Kreis Bielefelder Hausärzt*innen traf sich informell und regelmäßig. Der Grundgedanke: Ein modernes, hoch differenziertes Gesundheitswesen braucht im Zentrum einen kompetenten Hausarzt/-ärztin. Es entwickelten sich zunehmend verbindliche Strukturen. Die wichtigsten Themen waren Fort- und Weiterbildung sowie neue Strukturen zur Verbesserung hausärztlicher Versorgung.

 

1999

Zunehmende Anforderungen veranlassten die Kolleg*innen, der IBH verbindlichere Strukturen zu geben und eine rechtsfähige "Gesellschaft bürgerlichen Rechts" zu gründen. Zentrale Themen: 1. Schnittstellenbearbeitung mit fachärztlichen Kolleg*innen sowie Bielefelder Krankenhäusern; 2. Koordination unseres Umgangs mit der ärztlichen Selbstverwaltung - der KVWL und der ÄKWL - mit dem Ziel, dass Alltagserfahrungen aus der hausärztlichen Tätigkeit dort angemessen berücksichtigt werden; 3. Vertretung der hausärztlichen Standpunkte in der öffentlichen Presse und in den kommunalen Gremien. 

 

2000

Es wurden zweimal jährlich Fortbildungen - die Hausärztetage - für die Bielefelder  Hausärzt*innen und ihre Mitarbeiter*innen ins Leben gerufen. Referent*innen, vornehmlich aus der Region, berichten über wissenschaftliche Themen aus hausärztlicher Sicht. Die Hausärztetage sind mit rund 100 Teilnehmer*innen immer gut besucht.

 

2005

Neben den oben genannten Kernthemen gewann das Thema "Hausärztlicher Nachwuchs" zunehmend an Bedeutung. Die IBH entwickelte drei Konzepte, um den Nachwuchs nach Bielefeld zu holen. 1. Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin, zusammen mit den Bielefelder Kliniken; 2. Intensive Ausbildung von Medizinstudent*innen in den Akademischen Lehrpraxen für das Fach Allgemeinmedizin; 3. Verbesserung der inhaltlichen hausärztlichen Arbeit durch eigene Fort- und Weiterbildungen und neue Strukturen (Selektivverträge).

 

2006

Um die ambulante palliativmedizinische Versorgung von unheilbar erkrankten Patient*innen im häuslichen Umfeld zu verbessern, wurde der Palliativmedizinische Konsiliardienst Bielefeld GbR  (PKD) gegründet. Zur Finanzierung aller Aktivitäten des PKD besteht ein Vertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Die qualifizierten Palliativmediziner des PKD stellen eine 24-Stunden-Rufdienstbereitschaft sicher. Ein wichtiger Baustein des PKD ist der Einsatz von Koordinator*innen (spezialisiert ausgebildete Fachkräfte), die auf Anforderung der Palliativmediziner in Delegation und enger Zusammenarbeit tätig werden und die palliative Versorgung der Patient*innen gemeinsam mit den Pflegediensten, Hausärzt*innen und Palliativmedizinern gewährleisten.

 

2008

Am 1. April 2008 wurde der Verein Palliativnetz Bielefeld e.V. gegründet. Die Hauptaufgabe des Palliativnetzes liegt in der Zusammenführung aller selbstständig agierenden Akteure, die sich mit der Versorgung sterbender Menschen beschäftigen, sodass die Betroffenen passgenaue Hilfen erhalten, die reibungslos ineinandergreifen.

 

2015

Um weitere themenbezogene Selektivverträge abschließen zu können, gründeten die IBH und das Palliativnetz Bielefeld e.V. das Ärztenetz Bielefeld e.V. Begonnen wurde mit dem Pflegeheimprojektdas zu einer deutlichen Verbesserung der hausärztlichen sowie fachärztlichen Versorgung der Pflegeheimbewohner*innen geführt hat. Bei dem Projekt kommen, wie auch beim Palliativnetz, hochqualifizierte nichtärztliche Case Manager*innen zum Einsatz. Die Case Management Strukturen haben zu einer deutlichen Arbeitsentlastung der Ärzt*innen geführt.

 

2017

Es wurde eine Bürogemeinschaft gegründet, in der die Case Manager*innen gemeinsam themenbezogen (Palliativversorgung, Pflegeheimversorgung, Geriatrische Versorgung) in einem Büro in der Gadderbaumerstraße arbeiten; mit gemeinsamem Netzmanagement, gemeinsamer EDV, gemeinsamen Fahrzeugen, etc.

 

2018

Im Januar 2018 ging das zweite Projekt des Ärztenetzes Bielefeld e.V., das Geriatrische Netzwerk an den Start. Das Modul richtet sich an geriatrische Patient*innen, die zu Hause bleiben wollen, aber die häuslichen Gegebenheiten dieses eigentlich nicht mehr hergeben. Auch hier kommen Case Manager*innen zum Einsatz. 

 

2022

Seit Januar 2022 bietet das Ärztenetz Bielefeld e.V. mit dem WUNDMODUL eine optimierte Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden an. Alle an der Wundversorgung beteiligten Berufsgruppen wie Hausärzt*innen, Fachärzt*innen und Pflegekräfte arbeiten im WUNDMODUL koordiniert zusammen, sodass eine schnellere Wundheilung und Verbesserung der Lebensqualität erzielt werden kann. Zentraler Ansprechpartner bleibt der Hausarzt/-ärztin, die Koordination erfolgt über die Case Manager*innen des Ärztenetzes. 

 

Und zukünftig?

Auch in den kommenden Jahren wird die IBH gemeinsam mit den Krankenkassen und der KVWL - in enger Zusammenarbeit mit den Case Manager*innen,  Fachärzt*innen,  Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern - an der Entwicklung von umfassenden Selektivverträgen arbeiten, bei denen die hausärztliche Versorgung die Basis einer modernen Patientenbetreuung darstellt.